Denken

Umgangs­sprach­lich wird Denken oft als eine innere oder mentale Hand­lung im Gegen­satz zu äußeren Hand­lungen verstanden. Es tritt in verschie­denen Formen auf, von einfa­chem Erin­nern und Vorstellen bis hin zu komplexem Planen und Über­legen. Histo­risch gesehen hat sich der Begriff des Denkens jedoch im Laufe der Zeit weiter­ent­wickelt und diffe­ren­ziert.

Die antiken Grie­chen, insbesondere Philo­so­phen wie Platon und Aristo­teles, haben den Begriff des Denkens tief­ge­hend unter­sucht. Für Platon war das Denken ein “Gespräch der Seele mit sich selbst”, während Aristo­teles das Denken als den “Ort der Formen” beschrieb. In der mittel­al­ter­li­chen Philosophie wurde das Denken oft im Kontext von Glaube und Vernunft disku­tiert. Philo­so­phen wie Augu­stinus und Thomas von Aquin versuchten, ein Gleich­ge­wicht zwischen diesen beiden Konzepten zu finden.

Mit der Aufklä­rung und dem Ratio­na­lismus des 17. und 18. Jahr­hun­derts wurde das Denken zuneh­mend als eine Fähig­keit des indi­vi­du­ellen Subjekts betrachtet. Philo­so­phen wie René Descartes und Imma­nuel Kant legten den Grund­stein für moderne Konzep­tionen des Denkens. Kant unter­schied beispiels­weise zwischen reinem und prak­ti­schem Denken und betonte die Rolle der Vernunft und der Anschauung.

Das Denken ist eng mit anderen kogni­tiven Prozessen wie Wahr­neh­mung, Erin­ne­rung und Sprache verbunden. Es hat auch tiefe Verbin­dungen zu Konzepten wie Bewusst­sein, Vernunft und Intel­lekt. In der modernen Zeit hat die Kogni­ti­ons­wis­sen­schaft das Denken aus einer inter­dis­zi­pli­nären Perspek­tive unter­sucht, die Psycho­logie, Neuro­wis­sen­schaften, Lingu­istik und Philosophie mitein­ander verbindet.

Siehe auch: Kriti­sches Denken, Handeln in Verant­wor­tung, Werte

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