Maxime

Der Begriff Maxime stammt aus dem Latei­ni­schen (“maxima propo­sitio”) und bedeutet “die größte oder oberste Aussage”. Im modernen Verständnis bezeichnet die Maxime die “oberste persön­liche Lebens­regel” oder einen persön­li­chen Grund­satz des Wollens und Handelns.

Im Wesent­li­chen ist eine Maxime wie eine innere, persön­liche Regel oder Richt­linie, die jemandem sagt, wie er sich in bestimmten Situa­tionen verhalten sollte. Sie ist wie ein mora­li­scher Kompass, der von den eigenen Werten und Über­zeu­gungen bestimmt wird. Wenn jemand handelt, tut er dies oft auf der Grund­lage dieser inneren Regel. Die Maxime gibt also den Grund oder die Absicht an, warum jemand etwas tut, und hilft, das Verhalten zu verstehen und ihm einen tieferen Sinn zu geben. Es ist nicht nur eine auto­ma­ti­sche Hand­lung, sondern etwas, über das bewusst nach­ge­dacht wurde.

In der Ethik von Imma­nuel Kant spielt die Maxime eine zentrale Rolle. Der kate­go­ri­sche Impe­rativ, Kants univer­selles mora­li­sches Gesetz, prüft Maximen auf ihre Allge­mein­gül­tig­keit. Nach Kant sollte man nur nach einer Maxime handeln, wenn man zugleich wollen kann, dass sie ein allge­meines Gesetz wird. Das bedeutet, dass die Maxime, nach der man handelt, auch für alle anderen gelten soll. Ein weiteres ethi­sches Prinzip, das in Diskus­sionen über Maximen und mora­li­sche Hand­lungs­prin­zi­pien oft erwähnt wird, ist die ‘Goldene Regel’. Sie besagt: ‘Behandle andere so, wie du von ihnen behan­delt werden möch­test.’ Diese Regel, die in vielen Kulturen und Reli­gionen zu finden ist, kann als eine Art Maxime ange­sehen werden, da sie eine allge­meine Hand­lungs­richt­linie vorgibt. Während Kants kate­go­ri­scher Impe­rativ den Test der Univer­sa­li­sier­bar­keit einer Maxime betont, legt die Goldene Regel den Schwer­punkt auf die Rezi­pro­zität und Empa­thie im mora­li­schen Handeln. Beide Prin­zi­pien, obwohl unter­schied­lich in ihrer Formu­lie­rung, zielen darauf ab, mora­lisch vertret­bare Hand­lungen zu fördern.

Synonym: Grund­satz, Leit­satz

Siehe auch: Kate­go­ri­scher Impe­rativ, Regel, Goldene Regel, Werte, Ideale, Moral

 

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