Eine Regel kann als eine Vorgabe defi­niert werden, die in verschie­denen sozialen, wissen­schaft­li­chen oder orga­ni­sa­to­ri­schen Berei­chen Anwen­dung findet. Sie basiert häufig auf empi­ri­schem Wissen oder sich wieder­ho­lenden Mustern und dient häufig der Gewähr­lei­stung von Sicher­heit, Ordnung und Effi­zienz. Im Gegen­satz zu Gesetzen sind Regeln nicht recht­lich bindend. Sie können von Insti­tu­tionen, Gruppen oder Indi­vi­duen aufge­stellt werden, um ein bestimmtes Verhalten zu regeln oder Quali­täts­stan­dards zu defi­nieren.

Regeln finden in zahl­rei­chen Lebens­be­rei­chen Anwen­dung. In der Wirt­schaft beispiels­weise können Unter­neh­mens­re­geln dazu beitragen, Geschäfts­pro­zesse zu opti­mieren und die Einhal­tung von Unter­neh­mens­richt­li­nien sicher­zu­stellen. In der Wissen­schaft werden Regeln häufig verwendet, um wissen­schaft­liche Methoden und Stan­dards fest­zu­legen, die die Forschung und den Austausch von Infor­ma­tionen erleich­tern. Auch im Alltag sind Regeln allge­gen­wärtig, zum Beispiel in unseren sozialen Inter­ak­tionen, die unser Verhalten und unsere Bezie­hungen formen.

Wort­her­kunft: latei­nisch regula „Richt­schnur, Maßstab“
Synonym: Grund­regel, Richt­linie, Leit­li­nien, Leit­faden

Siehe auch: Normen, Werte, Prinzip, Grund­werte, Goldene Regel, Kultu­relle Iden­tität, Ethische Bildung

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Der Begriff Reli­gion, abge­leitet vom latei­ni­schen Wort ‘religio’, das ‘Ehrfurcht vor dem Heiligen’ oder ‘das, was gebunden ist’, bezeichnet ein System von Glau­bens­vor­stel­lungen, Prak­tiken und Werten, das oft eine höhere Macht oder Gottheit(en) beinhaltet. Seit Anbe­ginn der mensch­li­chen Zivi­li­sa­tion haben Menschen versucht, das Unbe­kannte zu verstehen und sich mit dem Gött­li­chen zu verbinden, was zur Entste­hung verschie­dener reli­giöser Prak­tiken, Über­zeu­gungen und Welt­an­schau­ungen geführt hat.

Es gibt viele Reli­gionen auf der Welt, von denen jede ihre eigene Inter­pre­ta­tion des Gött­li­chen und des Lebens­zwecks hat. Zu den fünf großen Welt­re­li­gionen gehören das Chri­stentum, der Islam, der Hindu­ismus, der Buddhismus und das Judentum. Jede dieser Reli­gionen hat ihre eigenen heiligen Texte, Rituale und Tradi­tionen. Während sie in ihren Kern­glau­bens­sätzen vari­ieren, suchen alle nach Antworten auf die grund­le­gend­sten Fragen des Lebens und streben nach geistiger Erleuch­tung und Erlö­sung.

Reli­gion spielt eine entschei­dende Rolle im tägli­chen Leben vieler Menschen. Sie beein­flusst ihre Entschei­dungen, ihr Verhalten und ihre Inter­ak­tionen mit anderen. Viele Menschen wenden sich in Zeiten der Not an ihre Reli­gion, suchen Trost in ihren heiligen Schriften oder beten zu ihrer Gott­heit. Reli­gion kann auch als soziales Binde­mittel dienen, das Gemein­schaften zusam­men­bringt und gemein­same Werte und Tradi­tionen teilt.

Genauso wie viele Gläu­bige durch ihre Reli­gion Orien­tie­rung und Sinn finden, gibt es eine bedeu­tende Anzahl von Menschen, die sich als nicht­re­li­giös, agno­stisch oder athe­istisch defi­nieren. Diese Personen wählen oft alter­na­tive Wege, um Bedeu­tung, Tiefe und Gemein­schaft in ihrem Leben zu erkennen. Philosophie, Wissen­schaft und Kunst bieten für viele von ihnen fundierte Antworten auf existen­zi­elle Fragen. Sie finden Zuge­hö­rig­keit in sozialen Netz­werken oder gemein­nüt­zigen Orga­ni­sa­tionen, suchen Erkenntnis in der Natur oder durch medi­ta­tive Prak­tiken. Selbst ohne den Glauben an eine höhere Macht oder Gott­heit verfolgen sie ethische Prin­zi­pien und sind bestrebt, sich konti­nu­ier­lich weiter­zu­ent­wickeln und ein erfülltes Leben zu führen.

In der schu­li­schen Bildung vermit­teln sowohl der Reli­gi­ons­un­ter­richt als auch der Ethikunterricht eine dialo­gi­sche Ausein­an­der­set­zung mit mora­li­schen, philo­so­phi­schen und gesell­schaft­li­chen Frage­stel­lungen.

Wort­her­kunft: latei­nisch religio ‘Bedenken, Gewis­sen­haf­tig­keit’
Synonym: Moral­phi­lo­so­phie

Siehe auch: Welt­an­schauung, Ethische Bildung, Reli­gi­ons­un­ter­richt, Ethikunterricht, Kultur, Werte, Normen

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Der Reli­gi­ons­un­ter­richt (früher umgangs­sprach­lich: die Reli­gi­ons­lehre) dient, aus der Sicht der jerwei­ligen Glau­bens­ge­mein­schaft, der reli­giösen Bildung, Erzie­hung und Sozia­li­sa­tion von Schü­le­rinnen und Schü­lern. Wesent­liche Aufgabe des Reli­gi­ons­un­ter­richts ist es, in die Glau­bens­in­halte, die Geschichte und die Wert­vor­stel­lungen einer oder mehrerer Reli­gionen einzu­führen und Kennt­nisse über Tradi­tionen und Welt­an­schau­ungen zu vermit­teln.

An öffent­li­chen Schulen wird der Reli­gi­ons­un­ter­richt in der Regel von einer Lehr­kraft erteilt, die der betref­fenden Reli­gi­ons­ge­mein­schaft ange­hört. Der Reli­gi­ons­un­ter­richt setzt also nicht voraus, dass er von einem neutralen Stand­punkt aus erteilt wird. Im Ethik- und Werteunterricht oder in der Reli­gi­ons­kunde hingegen müssen die Lehr­kräfte ihre eigenen Bekennt­nisse und Über­zeu­gungen zurück­stellen und ledig­lich verglei­chende Kennt­nisse über die verschie­denen Reli­gionen und ihre Glau­bens­lehren vermit­teln.

Inner­halb Europas ist die schu­li­sche Einbin­dung und Ausge­stal­tung des Reli­gi­ons­un­ter­richts in den staat­li­chen Bildungs­sy­stemen sehr unter­schied­lich. In Italien beispiels­weise ist der Reli­gi­ons­un­ter­richt an allen öffent­li­chen Schulen ein Wahl­fach. Eltern, die diese Form des Reli­gi­ons­un­ter­richts nicht wünschen, müssen ihre Kinder explizit vom Unter­richt abmelden. In Luxem­burg hingegen wurde der Reli­gi­ons­un­ter­richt als ordent­li­ches Lehr­fach abge­schafft und durch einen einheit­li­chen und verpflich­tenden Werteunterricht ersetzt. Mit der Abschaf­fung des Reli­gi­ons­un­ter­richts soll eine Tren­nung von Reli­gion und Staat erreicht werden.

Siehe auch: Reli­gion, Kultur, Ethische Bildung und Werte­erziehung (EBW)

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