Moral

Die Moral, ein Begriff abge­leitet vom latei­ni­schen Wort “moralis”, nimmt einen zentralen Platz sowohl in der Philosophie als auch im alltäg­li­chen Leben ein. Sie reprä­sen­tiert eine Gesamt­heit von ethisch-sitt­li­chen Normen, Grund­sätzen und Werten, die das zwischen­mensch­liche Verhalten in einer Gesell­schaft regu­lieren und als verbind­lich akzep­tiert werden. Die Moral ist eng mit der philo­so­phi­schen Diszi­plin der Ethik verbunden, die das sitt­liche Verhalten des Menschen unter­sucht und reflek­tiert.

Ein Stand­punkt bezüg­lich der Moral ist die Auffas­sung, dass sie eine subjek­tive Ange­le­gen­heit ist und von indi­vi­du­ellen Werten und Über­zeu­gungen geprägt wird. Diese Sicht­weise berück­sich­tigt die Tatsache, dass Menschen in verschie­denen kultu­rellen Kontexten und persön­li­chen Erfah­rungen aufwachsen, was zu viel­fäl­tigen mora­li­schen Ansichten führt. Was für eine Person als mora­lisch richtig ange­sehen wird, kann für eine andere Person als mora­lisch falsch empfunden werden. So kann beispiels­weise ein Handeln, das in einer Kultur als mora­lisch verwerf­lich gilt, in einer anderen Kultur als akzep­tabel ange­sehen werden.

Die mora­li­sche Subjek­ti­vität führt zu einem dyna­mi­schen Konzept der Moral, das sich im Laufe der Zeit und in verschie­denen kultu­rellen Kontexten verän­dern kann. Gesell­schaft­liche Verän­de­rungen, wissen­schaft­li­cher Fort­schritt und kultu­reller Wandel beein­flussen die Moral und können zu einer Anpas­sung oder Neuin­ter­pre­ta­tion mora­li­scher Normen führen. Was in einer vergan­genen Epoche als mora­lisch richtig erachtet wurde, mag heute nicht mehr gültig sein. Dieser stän­dige Wandel macht die Moral zu einem leben­digen und anpas­sungs­fä­higen Konzept.

Wort­her­kunft: aus dem latei­ni­schen moralis „die Sitten betref­fend“
Synonym: umgs. Ethik, Moral­phi­lo­so­phie

Siehe auch: Sitte, Werte, Kultur, Ideale, Grund­werte, Moral­entwicklung, Goldene Regel

 

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