Sokra­ti­sche Methode

Die Sokra­ti­sche Methode, benannt nach dem grie­chi­schen Philo­so­phen Sokrates (469 – 399 v. Chr.), ist eine philo­so­phie­di­dak­ti­sche Methode, die es ermög­licht, eigene Über­zeu­gungen zu reflek­tieren und im Dialog mit den Über­zeu­gungen und Einstel­lungen anderer zu verglei­chen.

Die Methode soll Lernende dazu anregen, ihre eigenen Über­zeu­gungen und Annahmen zu hinter­fragen, um ein tieferes Verständnis von Sach­ver­halten zu erlangen. Sie verwendet gezielt formu­lierte Fragen, die darauf abzielen, kriti­sche Denk­pro­zesse anzu­regen und so zu einer Art des Lernens zu führen, die über die bloße Wieder­gabe von Fakten hinaus­geht.

Die Umset­zung der Sokra­ti­schen Methode im Schul­un­ter­richt birgt jedoch auch Heraus­for­de­rungen. Eine Schwie­rig­keit dieser Methode liegt in der Anwen­dung bei großen Gruppen von Lernenden, da sie eine inten­sive dialo­gi­sche Inter­ak­tion erfor­dert. Ein weiteres Problem kann sich aus dem kultu­rellen Kontext ergeben. Die sokra­ti­sche Methode, die ihre Wurzeln in der west­li­chen Philosophie hat, ist nicht univer­sell anwendbar und kann je nach kultu­rellem Kontext unter­schied­lich inter­pre­tiert werden.

Trotz der Heraus­for­de­rungen bei der Umset­zung behält die Methode ihre Wirk­sam­keit. Sie hilft den Lernenden, Fähig­keiten in der münd­li­chen Kommu­ni­ka­tion, im kriti­schen Denken und in der zwischen­mensch­li­chen Inter­ak­tion zu entwickeln sowie zu lernen, Infor­ma­tionen zu inter­pre­tieren und zu bewerten. Darüber hinaus fördert sie die Umwand­lung von Infor­ma­tionen in Wissen und von Wissen in Urteile und Hand­lungen. Sie fördert auch die Entwicklung von Respekt für andere und betont die Bedeu­tung von Ehrlich­keit und intel­lek­tu­eller Redlich­keit.

Synonyme: Sokra­ti­scher Dialog, Sokra­ti­sches Gespräch

Siehe auch: Werte, Ethische Bildung und Werte­erziehung, Inter­kul­tu­relle Bildung, Ethische Posi­tionen

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