Humanismus
Der Humanismus bezeichnet eine vielschichtige philosophische und geistige Bewegung, die sich seit dem 18. Jahrhundert entwickelt hat. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort ‘humanus’ ab, welches ‘menschlich’ bedeutet.
Im Verlauf verschiedener historischer Epochen bildeten und entwickelten sich vielfältige Ausprägungen des Humanismus. Besonders hervorzuheben ist dabei der Renaissance-Humanismus, der als maßgebliche Strömung prägend in Erscheinung trat. Dieser legte als Gegenthese auf die vorherrschenden mittelalterlichen Ansichten den Fokus auf den Menschen und seine Fähigkeiten. Er stand im deutlichen Gegensatz zu den religiösen Überzeugungen jener Zeit, die das Göttliche in den Vordergrund rückten.
Im wesentlichen Kern betont der Humanismus die Wichtigkeit des Individuums, der Vernunft und des kritischen Denkens. Er betrachtet den Menschen als in der Lage, durch Vernunft und Erfahrung Wissen und moralische Werte zu erlangen. Dies unterscheidet sich von Ansichten, die den Menschen als abhängig von göttlicher Offenbarung oder übernatürlichen Einflüssen sehen. Während der Humanismus eng mit der Renaissance verbunden ist, hat er sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt und verschiedene Ausprägungen angenommen. Dazu gehören der religiöse Humanismus und der säkulare Humanismus. Obwohl jede dieser Formen ihre eigenen Merkmale hat, betonen alle die zentrale Bedeutung des Menschen.
Der Humanismus hat in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Bildung bedeutende Veränderungen bewirkt. Er hat unsere Sichtweisen auf Ethik und Werte geprägt und das Potenzial des Menschen hervorgehoben. In der Bildung legt der Humanismus Wert auf lebenslanges Lernen, kritisches Denken und die ganzheitliche Entwicklung des Individuums.
Wortherkunft: lateinisch humanus ‘sich auf den Menschen beziehend, zum Menschen gehörig; menschlich’
Siehe auch: Weltanschauung, Religion, Philosophie, Ethikunterricht