Ethikunterricht
Der Begriff Ethikunterricht bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch umgangssprachlich ein Schulfach. Es ist entweder als Ersatzfach für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, als Wahlpflichtfach oder als ordentliches Lehrfach zur weltanschaulich neutralen Wertevermittlung und ethischen Kompetenzbildung konzipiert. Ziel des Faches ist es, die Schülerinnen und Schüler für ethische Fragestellungen in ihren vielfältigen Lebensbereichen zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, eigene Wertvorstellungen und moralische Überzeugungen zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen. Der Ethikunterricht fördert die Fähigkeit der Lernenden, verantwortliche und ethisch begründete Entscheidungen zu treffen, die das Zusammenleben bereichern und fördern. Dabei wird das ethische Verständnis der Schülerinnen und Schüler gezielt gefördert und weiterentwickelt.
In Deutschland orientiert sich das Fach an den Werten, die im Grundgesetz und in den Landesverfassungen verankert sind. Dabei haben die einzelnen Bundesländer individuelle Lehrpläne und Bezeichnungen für den Ethikunterricht entwickelt. So heißt das Schulfach in Niedersachsen ‘Werte und Normen’, in Brandenburg ‘Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde’, in Bremen ‘Philosophie’, in Mecklenburg-Vorpommern ‘Philosophieren mit Kindern’, in Nordrhein-Westfalen ‘Praktische Philosophie’ und im Saarland ‘Allgemeine Ethik’. In Baden-Württemberg, Bayern und Berlin heißt das Fach dagegen ‘Ethik’.
Siehe auch: Ethische Bildung und Werteerziehung, Philosophieren mit Kindern, Religionsunterricht, Werte