Die Sokra­ti­sche Methode, benannt nach dem grie­chi­schen Philo­so­phen Sokrates (469 – 399 v. Chr.), ist eine philo­so­phie­di­dak­ti­sche Methode, die es ermög­licht, eigene Über­zeu­gungen zu reflek­tieren und im Dialog mit den Über­zeu­gungen und Einstel­lungen anderer zu verglei­chen.

Die Methode soll Lernende dazu anregen, ihre eigenen Über­zeu­gungen und Annahmen zu hinter­fragen, um ein tieferes Verständnis von Sach­ver­halten zu erlangen. Sie verwendet gezielt formu­lierte Fragen, die darauf abzielen, kriti­sche Denk­pro­zesse anzu­regen und so zu einer Art des Lernens zu führen, die über die bloße Wieder­gabe von Fakten hinaus­geht.

Die Umset­zung der Sokra­ti­schen Methode im Schul­un­ter­richt birgt jedoch auch Heraus­for­de­rungen. Eine Schwie­rig­keit dieser Methode liegt in der Anwen­dung bei großen Gruppen von Lernenden, da sie eine inten­sive dialo­gi­sche Inter­ak­tion erfor­dert. Ein weiteres Problem kann sich aus dem kultu­rellen Kontext ergeben. Die sokra­ti­sche Methode, die ihre Wurzeln in der west­li­chen Philosophie hat, ist nicht univer­sell anwendbar und kann je nach kultu­rellem Kontext unter­schied­lich inter­pre­tiert werden.

Trotz der Heraus­for­de­rungen bei der Umset­zung behält die Methode ihre Wirk­sam­keit. Sie hilft den Lernenden, Fähig­keiten in der münd­li­chen Kommu­ni­ka­tion, im kriti­schen Denken und in der zwischen­mensch­li­chen Inter­ak­tion zu entwickeln sowie zu lernen, Infor­ma­tionen zu inter­pre­tieren und zu bewerten. Darüber hinaus fördert sie die Umwand­lung von Infor­ma­tionen in Wissen und von Wissen in Urteile und Hand­lungen. Sie fördert auch die Entwicklung von Respekt für andere und betont die Bedeu­tung von Ehrlich­keit und intel­lek­tu­eller Redlich­keit.

Synonyme: Sokra­ti­scher Dialog, Sokra­ti­sches Gespräch

Siehe auch: Werte, Ethische Bildung und Werte­erziehung, Inter­kul­tu­relle Bildung, Ethische Posi­tionen

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Synonym zum Begriff: Sokra­ti­sche Methode

Soziale Normen sind unaus­ge­spro­chene Regeln oder Erwar­tungen, die inner­halb einer Gesell­schaft oder Gruppe existieren und das Verhalten ihrer Mitglieder beein­flussen. Histo­risch gesehen haben sich soziale Normen aus der Notwen­dig­keit heraus entwickelt, das Zusam­men­leben in Gemein­schaften zu orga­ni­sieren und Konflikte zu mini­mieren. Sie sind das Produkt von Jahr­hun­derten sozialer Inter­ak­tion, Kultur und Evolu­tion.

Im Kern bezeichnen soziale Normen die akzep­tierten und erwar­teten Verhal­tens­weisen inner­halb einer Gruppe oder Gesell­schaft. Sie können sowohl explizit (z.B. in Form von Gesetzen) als auch implizit (z.B. durch kultu­relle Gepflo­gen­heiten) sein. Diese Normen bieten einen Rahmen, inner­halb dessen Indi­vi­duen Entschei­dungen treffen und handeln, und sie tragen dazu bei, Vorher­seh­bar­keit und Stabi­lität in sozialen Bezie­hungen zu schaffen.

Soziale Normen können je nach Kontext vari­ieren. In einem fami­liären Kontext könnten sie sich auf Rollen­ver­tei­lungen, Erzie­hungs­stile oder Tradi­tionen beziehen. In einem schu­li­schen oder beruf­li­chen Umfeld können sie sich auf die Klei­der­ord­nung, die Kommu­ni­ka­tion oder die Arbeits­moral beziehen. Es ist wichtig, zwischen posi­tiven Normen, die das Zusam­men­leben fördern, und nega­tiven Normen, die es mögli­cher­weise behin­dern, zu unter­scheiden. Ein Beispiel hierfür könnte die Norm sein, dass in manchen Kulturen das Teilen von Mahl­zeiten als Zeichen der Gemein­schaft und Gast­freund­schaft gesehen wird, was den sozialen Zusam­men­halt stärkt.

Das Verständnis sozialer Normen ist in vielen Berei­chen von entschei­dender Bedeu­tung, von der Sozi­al­ar­beit über die Pädagogik bis hin zur Orga­ni­sa­ti­ons­füh­rung. Indem man erkennt, welche Normen in einer bestimmten Gruppe oder Gemein­schaft vorherr­schen, kann man Stra­te­gien entwickeln, um posi­tive Verhal­tens­weisen zu fördern oder nega­tive Normen heraus­zu­for­dern. Ein prak­ti­sches Beispiel wäre die Einfüh­rung von Diver­si­täts- und Inklu­si­ons­trai­nings in Orga­ni­sa­tionen, um Diskri­mi­nie­rung entge­gen­zu­wirken und ein inklu­si­veres Umfeld zu schaffen.

Siehe auch: Werte, Grund­werte, Normen, Kultur

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