Der Begriff Moral, abge­leitet vom latei­ni­schen Wort “moralis”, nimmt sowohl in der Philosophie als auch im tägli­chen Leben eine zentrale Stel­lung ein. Er bezeichnet die Gesamt­heit der ethi­schen und sitt­li­chen Normen, Grund­sätze und Werte, die das zwischen­mensch­liche Verhalten in einer Gesell­schaft regeln und als verbind­lich aner­kannt werden. Moral beruht auf subjek­tiven Werten und Über­zeu­gungen. Die Subjek­ti­vität der Mora­lität, des Moral­den­kens und des Moral­emp­fin­dens berück­sich­tigt, dass Menschen in unter­schied­li­chen kultu­rellen Zusam­men­hängen aufwachsen und unter­schied­liche Erfah­rungen machen, was zu einer Viel­falt mora­li­scher Ansichten führt. Die Vorstel­lung von mora­li­schem Verhalten ist relativ und kann sich zwischen Menschen unter­scheiden. So kann beispiels­weise eine Hand­lung, die in einer Kultur als mora­lisch verwerf­lich ange­sehen wird, in einer anderen Kultur als akzep­tabel gelten. Diese mora­li­schen Unter­schiede führen zu einem dyna­mi­schen Konzept von Moral, das sich im Laufe der Zeit und in verschie­denen kultu­rellen Kontexten ändern kann. Soziale Verän­de­rungen, wissen­schaft­li­cher Fort­schritt und kultu­reller Wandel beein­flussen die Moral und können zu einer Anpas­sung oder Neuin­ter­pre­ta­tion mora­li­scher Normen führen. Was in einer vergan­genen Epoche als mora­lisch richtig ange­sehen wurde, kann heute nicht mehr gültig sein. Dieser stän­dige Wandel macht Moral zu einem dyna­mi­schen und anpas­sungs­fä­higen Konzept, das im Laufe der Zeit und in verschie­denen kultu­rellen Kontexten unter­schied­liche Formen annehmen kann.

Wort­her­kunft: aus dem latei­ni­schen moralis „die Sitten betref­fend“
Synonym: umgs. Ethik, Moral­phi­lo­so­phie

Siehe auch: Sitte, Werte, Kultur, Ideale, Grund­werte, Moral­entwicklung, Goldene Regel

 

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Die Moral­entwicklung des Menschen wird von viel­fäl­tigen Faktoren, wie zwischen­mensch­li­chen Erfah­rungen (z. B. von der Familie, Freunden, Part­nern, …), physi­schen, kogni­tiven, emotio­nalen und sozialen Fähig­keiten beein­flusst. Es gibt verschie­dene Theo­rien und Modelle (Jean Piaget, Lawrence Kohl­berg, Erik Erikson, …), welche die mora­li­sche Entwicklung des Menschen beschreiben.

Siehe auch: Moral, Werte, Ethische Bildung

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Die mora­li­sche Erzie­hung bezieht sich auf einen schmalen Teil von Bildungs- und Sozia­li­sie­rungs­pro­zessen. Diese Prozesse sind primär darauf bedacht bei Schü­le­rinnen und Schü­lern die Normen, Werte und Tugenden einzu­prägen, die in einer bestimmten Gesell­schaft vorherr­schen und aner­kannt sind und auf verschie­denen Glau­bens­sy­stemen, Werte­sy­stemen, Tradi­tionen und Reli­gionen basieren.

Siehe auch: Ethische Bildung, Werte, Werte­erziehungMoral­entwicklung

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