Ethika bezeichnet ein euro­päi­sches Projekt, das sich zur Aufgabe gemacht hat ethische Bildung und Werte­erziehung bereits begin­nend vom frühen Kindes­alter an in Kinder­gärten, Schulen und außer­schu­li­schen Bildungs­ein­rich­tungen zu fördern. Die am Projekt betei­ligten Wissenschaftler_​innen zielen haupt­säch­lich darauf ab, freie und offene Lehr- und Lern­ma­te­ria­lien, inno­va­tive Unter­richts­me­thoden, Lehr­pläne sowie Fort- und Weiter­bil­dungen zu entwickeln. Didak­tisch werden bei Ethika die Ansätze Philosophieren mit Kindern und Kriti­sches Denken vereint, um den pädago­gi­schen Heraus­for­de­rungen in einer Gesell­schaft ausge­prägter sozialer Diver­sität und kultu­reller Viel­falt welt­offen und verant­wor­tungs­voll begegnen zu können.

Die insti­tu­tio­nelle Entwicklung des Ethika Netz­werks, welches insbesondere pädago­gi­sche Fach- und Lehr­kräfte, Kinder­gärten, Schulen und andere Bildungs­ein­rich­tungen einbe­zieht, ist ein weiteres wich­tiges Ziel. Das Netz­werk trägt den Namen „Euro­pean Ethika Network (EEN)“. Die dort gebün­delten Erfah­rungen sollen auf lokaler, regio­naler, natio­naler und trans­na­tio­naler Ebene zur Unter­stüt­zung und Verbes­se­rung von bildungs­ethi­schen Stan­dards, Leit- und Richtlinien beitragen. Das Projekt wird durch das Erasmus+ Programm der Euro­päi­schen Union geför­dert.

Siehe auch: Euro­pean Ethika Network

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Ein Ethik­kodex ist ein syste­ma­tisch zusam­men­ge­stellter, gut defi­nierter und klar formu­lierter Regel- und Richt­li­ni­en­ka­talog mit Empfeh­lungen, welches Verhalten bezogen auf Dilemma-Situa­tionen ange­wandt werden soll. Er ist das Resultat eines gemein­samen Verständ­nisses und beschreibt Beispiele für vorbild­li­ches Verhalten. Die Empfeh­lungen werden als eine Antwort auf poten­ti­elle oder tatsäch­liche mora­li­sche Konflikte und ethische Dilem­mata geschaffen. Sie sollen helfen, Ideale, Werte und Prin­zi­pien in Entschei­dungen, Verhalten und Hand­lungen zu über­tragen.

Synonym: Verhal­tens­kodex, ethische Richtlinien oder Verhal­tens­richt­li­nien

Siehe auch: Ethik, Werte, Normen, Moral­entwicklung, pädago­gi­sche Berufs­ethik

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Der Begriff Ethikunterricht bezeichnet im deut­schen Sprach­ge­brauch umgangs­sprach­lich ein Schul­fach. Es ist entweder als Ersatz­fach für Schü­le­rinnen und Schüler, die nicht am Reli­gi­ons­un­ter­richt teil­nehmen, als Wahl­pflicht­fach oder als ordent­li­ches Lehr­fach zur welt­an­schau­lich neutralen Werte­ver­mitt­lung und ethi­schen Kompe­tenz­bil­dung konzi­piert. Ziel des Faches ist es, die Schü­le­rinnen und Schüler für ethische Frage­stel­lungen in ihren viel­fäl­tigen Lebens­be­rei­chen zu sensi­bi­li­sieren und sie zu ermu­tigen, eigene Wert­vor­stel­lungen und mora­li­sche Über­zeu­gungen zu entwickeln und kritisch zu hinter­fragen. Der Ethikunterricht fördert die Fähig­keit der Lernenden, verant­wort­liche und ethisch begrün­dete Entschei­dungen zu treffen, die das Zusam­men­leben berei­chern und fördern. Dabei wird das ethische Verständnis der Schü­le­rinnen und Schüler gezielt geför­dert und weiter­ent­wickelt.

In Deutsch­land orien­tiert sich das Fach an den Werten, die im Grund­ge­setz und in den Landes­ver­fas­sungen veran­kert sind. Dabei haben die einzelnen Bundes­länder indi­vi­du­elle Lehr­pläne und Bezeich­nungen für den Ethikunterricht entwickelt. So heißt das Schul­fach in Nieder­sachsen ‘Werte und Normen’, in Bran­den­burg ‘Lebens­ge­stal­tung-Ethik-Reli­gi­ons­kunde’, in Bremen ‘Philosophie’, in Meck­len­burg-Vorpom­mern ‘Philosophieren mit Kindern’, in Nord­rhein-West­falen ‘Prak­ti­sche Philosophie’ und im Saar­land ‘Allge­meine Ethik’. In Baden-Würt­tem­berg, Bayern und Berlin heißt das Fach dagegen ‘Ethik’.

Siehe auch: Ethische Bildung und Werte­erziehung, Philosophieren mit Kindern, Reli­gi­ons­un­ter­richt, Werte

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