Der Begriff Gleich­heit bezeichnet umgangs­sprach­lich das Verhältnis zwischen mehreren Personen, Eigen­schaften oder Gegen­ständen. Durch die Methode des syste­ma­ti­schen Verglei­chens kann, im Sinne von Gleich­heit, eine hypo­the­ti­sche Über­ein­stim­mung von Qualität, Quan­tität oder eine Rela­tion formu­liert und über­prüft werden.

Bezogen auf den Menschen ist Gleich­heit ein allge­meines Gerech­tig­keits­ideal, das in seiner histo­ri­schen Entwicklung mehr als zwei­tau­send Jahre zurück­reicht.

Siehe auch: Gerech­tig­keit, Maxime, Tole­ranz, Bildung, Philosophie, Ethik

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Die Goldene Regel ist eine univer­selle ethische Maxime, die in vielen Kulturen und Reli­gionen der Welt zu finden ist. Sie dient als ethische Richt­schnur und ermu­tigt den Einzelnen, sich so zu verhalten, wie er es von anderen erwarten würde. Sie schreibt kein bestimmtes Verhalten vor, sondern dient als Instru­ment zur ethi­schen Beur­tei­lung des eigenen Handelns.

Ein zentraler Aspekt der Goldenen Regel ist der Perspek­ti­ven­wechsel, der für jeden, der diese Regel anwendet, notwendig ist. Dies bedeutet, dass das eigene Handeln immer aus der Perspek­tive der Betrof­fenen beur­teilt werden soll. Durch diesen Perspek­ti­ven­wechsel kann ein ethisch gerecht­fer­tigtes Handeln nach dieser Regel erreicht werden.

Die Goldene Regel, die in allen Welt­re­li­gionen veran­kert ist, hat das Poten­zial, als ethi­sches Grund­prinzip zur Gestal­tung zukünf­tiger globaler und mensch­li­cher Entwick­lungen beizu­tragen. Sie wird zur Verein­fa­chung häufig  in Form von Sprich­wör­tern ausge­drückt, wie zum Beispiel: “Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu” oder positiv formu­liert: “Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen”.

Obwohl die Goldene Regel ein nütz­li­ches und univer­selles Werk­zeug für alltäg­liche mora­li­sche Entschei­dungen ist, hat sie auch ihre Grenzen. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass sie zu einfach ist, um komplexe ethische Fragen zu beant­worten, und dass sie nicht berück­sich­tigt, dass verschie­dene Menschen unter­schied­liche Vorstel­lungen davon haben, was eine gute Behand­lung ist. Sie kann auch dazu miss­braucht werden, egoisti­sches Verhalten zu recht­fer­tigen, indem behauptet wird, man wolle selbst so behan­delt werden, wie man andere behan­delt. Trotz dieser Kritik bleibt die Goldene Regel ein wich­tiger Leit­faden für ethi­sches Verhalten und ein gemein­sames Prinzip, das Menschen verschie­dener Kulturen und Reli­gionen verbindet.

Siehe auch: Regel, Grund­werte, Kate­go­ri­scher Impe­rativ, Werte, Normen, Prinzip, Inter­kul­tu­relle Bildung

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Der Begriff Grund­werte bezeichnet, umgangs­sprach­lich, die grund­le­genden Werte und Über­zeu­gungen, die das Verhalten und die Entschei­dungen von Menschen, Orga­ni­sa­tionen und Gesell­schaften leiten. Sie sind univer­selle Prin­zi­pien, die als Leit­faden für ethi­sches und mora­li­sches Verhalten dienen. Grund­werte vari­ieren je nach Kontext und Perspek­tive. Ein Beispiel für gesell­schafts­po­li­ti­sche Grund­werte findet sich, wie folgt, in der Charta der Euro­päi­schen Union.

“Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschen­würde, Frei­heit, Demo­kratie, Gleich­heit, Rechts­staat­lich­keit und die Wahrung der Menschen­rechte, einschließ­lich der Rechte der Personen, die Minder­heiten ange­hören. Diese Werte sind allen Mitglied­staaten in einer Gesell­schaft gemeinsam, die sich durch Plura­lismus, Nicht­dis­kri­mi­nie­rung, Tole­ranz, Gerech­tig­keit, Soli­da­rität und die Gleich­heit von Frauen und Männern auszeichnet.”

Diese Werte bilden die Grund­lage für die Entwicklung von Gesetzen, Regeln und Normen für die Menschen in den Mitglied­staaten der Euro­päi­schen Union. Sie sind von zentraler Bedeu­tung für das gesell­schaft­liche Zusam­men­leben. Dennoch ist ihre allge­meine Akzep­tanz nicht garan­tiert. Über den poli­ti­schen Kontext hinaus gibt es nach einer umfas­senden Studie der Univer­sität Oxford (Link) folgende mora­li­sche Grund­werte, die kultur­über­grei­fend bewertet wurden:

  • Unter­stüt­zung der Familie
  • Unter­stüt­zung der eigenen (sozialen) Gruppe
  • Dank­bar­keit für empfan­gene Gefäl­lig­keiten
  • Mut
  • Respekt vor Auto­rität
  • Gerechte Vertei­lung von Ressourcen
  • Achtung vor dem Eigentum anderer

Trotz ihrer grund­le­genden und verbin­denden Bedeu­tung wird deut­lich, dass “Grund­werte” je nach Kultur, Gesell­schaft und indi­vi­du­ellen Über­zeu­gungen vari­ieren können, was zu Konflikten und Miss­ver­ständ­nissen inner­halb der Gesellschaft(en) oder im Umgang mitein­ander führen kann. In solchen Situa­tionen kann der Rück­griff auf die “Goldene Regel” als Ansatz zur Annä­he­rung und Verstän­di­gung im Kontext von “Grund­werten” hilf­reich sein.

Synonym: Gemein­same Werte, ugs. mora­li­sche Grund­werte, ugs. ethische Grund­werte
Siehe auch: Werte, Kultur, Kultu­relle Iden­tität, Inter­kul­tu­relle Bildung, Goldene Regel, Moral, Ideale

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