Die Goldene Regel ist eine universelle ethische Maxime, die in vielen Kulturen und Religionen der Welt zu finden ist. Sie dient als ethische Richtschnur und ermutigt den Einzelnen, sich so zu verhalten, wie er es von anderen erwarten würde. Sie schreibt kein bestimmtes Verhalten vor, sondern dient als Instrument zur ethischen Beurteilung des eigenen Handelns.
Ein zentraler Aspekt der Goldenen Regel ist der Perspektivenwechsel, der für jeden, der diese Regel anwendet, notwendig ist. Dies bedeutet, dass das eigene Handeln immer aus der Perspektive der Betroffenen beurteilt werden soll. Durch diesen Perspektivenwechsel kann ein ethisch gerechtfertigtes Handeln nach dieser Regel erreicht werden.
Die Goldene Regel, die in allen Weltreligionen verankert ist, hat das Potenzial, als ethisches Grundprinzip zur Gestaltung zukünftiger globaler und menschlicher Entwicklungen beizutragen. Sie wird zur Vereinfachung häufig in Form von Sprichwörtern ausgedrückt, wie zum Beispiel: “Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu” oder positiv formuliert: “Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen”.
Obwohl die Goldene Regel ein nützliches und universelles Werkzeug für alltägliche moralische Entscheidungen ist, hat sie auch ihre Grenzen. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass sie zu einfach ist, um komplexe ethische Fragen zu beantworten, und dass sie nicht berücksichtigt, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was eine gute Behandlung ist. Sie kann auch dazu missbraucht werden, egoistisches Verhalten zu rechtfertigen, indem behauptet wird, man wolle selbst so behandelt werden, wie man andere behandelt. Trotz dieser Kritik bleibt die Goldene Regel ein wichtiger Leitfaden für ethisches Verhalten und ein gemeinsames Prinzip, das Menschen verschiedener Kulturen und Religionen verbindet.
Siehe auch: Regel, Grundwerte, Kategorischer Imperativ, Werte, Normen, Prinzip, Interkulturelle Bildung
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